Haus Broich

1973 Umbau zum Jugendzentrum

Dass das Haus Broich heute in voller Pracht dasteht, hätte in den 1970er Jahren auch ganz anders kommen können. 1973 startete der Plan die alte Spicher Burg – außer dem Haus Wissen einziger historischer Profanbau der Stadt von einigem Niveau – zu restaurieren und als Jugendzentrum umzugestalten. Man glaubte mit einigen Wiederherstellungsarbeiten, Reparaturen am Dach und am Außenputz sowie den erforderlichen Elektro- und Sanitärausbauten ohne Eingriff in die Substanz den Umbau zu gestalten. Bei den ersten Versuchen den Dachstuhl zu erneuern, hatte sich aber sehr schnell gezeigt, dass die tragenden Außenwände, die sich so massiv präsentierten, bis zum Hochkeller morsch waren. Ähnlich verhielt es sich mit den Decken. Der Bauunternehmer plädierte für den völligen Abriss des Gebäudes und die Errichtung eines zeitgemäßen Jugendzentrums. Dem Landeskonservator konnte allerdings überzeugend dargelegt werden, dass auch die Restsubstanz erhaltenswert sein und eine zusätzliche Rekonstruktion in Form einer Gebäudeneufassung zu befürworten sei. So wurde aus reiner Wiederherstellungsarbeit ein fast völliger Wiederaufbau. Lediglich der Kreuzgewölbekeller, der dem 14. Jahrhundert zuzuschreiben ist, und ein Teil der Außenwände des Erdgeschosses konnten erhalten werden. Während der Abtragung der Wände und Decken zeigten sich neben verdeckten Fachwerkskonstruktionen Elemente des ursprünglichen Renaissancebaus: ein vermauerter offener Kamin, Einbauschränke und -nischen, vermauerte Kreuzsprossenfenster und kleinere Elemente. 1975 startete nach erfolgreich durchgeführter Restaurierung das erste stadteigene Jugendzentrum. [1]

Quellenverzeichnis

[1] Troisdorfer Jahreshefte, 1976-1977, S. 113ff
Helmut Schulte – Haus Broich. Abbruch und restaurativer Aufbau. Konzeption des ersten stadteigenen Jugendzentrums.

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